GNU Taler: Besonderheiten

GNU Taler ist ein datenschützendes Bezahlsystem. Die Zahlenden können so anonym bleiben, während die Einnahmen von Verkäufern, die sie mit Umsätzen aus dem Taler-System erhalten, grundsätzlich offengelegt sind. Dies hilft Steuerhinterziehung und Geldwäsche zu verhindern.

GNU Taler versteht sich als Bezahlsystem und nicht als Mittel zur Wertaufbewahrung. Alle Zahlungen erfolgen in stets bestehenden Währungen.

Zahlungen können erfolgen nach dem Eintauschen von Geld aus bestehenden Währungen in digitales Geld mit Hilfe des Taler-Exchange, der zentralen Steuerungslogik des Taler-Bezahlsystems (payment service provider).

Die Käufer benötigen zur Zahlung mit Taler nur ausreichende Geldwerte in ihren Taler-Wallets. Die Verkäufer, z.B. Webshops oder Supermärkte, können ohne Registrierung des Kunden Zahlungen sicher und verlässlich entgegennehmen.

Taler muss viele Betrugsrisiken wie z.B. das Phishing von Kunden- oder Kartendaten nicht fürchten. Im Fall des Verlusts eines Wallets droht schlimmstenfalls, dass die zum Zeitpunkt des Verlusts darauf gespeicherten Münzen mit den ihnen entsprechenden realen Geldwerten verloren sind.

Mit Taler bezahlen

Um mit Taler Zahlungen ausführen zu können, muss zuerst eine elektronische Geldbörse (das Wallet) auf einem persönlichen Endgerät (PC, Notebook, Smartphone, Handheld...) installiert werden. Zum Aufbuchen der gewünschten Währung und der Geldmenge wählt man in der Wallet-Anwendung einen Taler-Exchange, an den man die Gelder vom Girokonto überweist und von dem schließlich das Wallet die elektronischen Repräsentanten der gewünschten Geldmenge abhebt (die Coins). Dieser Vorgang erfordert ein Girokonto bei einer konventionellen Bank oder ein anderes Abhebeverfahren wie z.B. "Taler Cashier". Die Wallet-Anwendung hilft dabei, indem sie die Daten der IBAN-Buchung an den Taler-Exchange in einem menschenlesbaren Format oder als QR-Code zum Einscannen mit einem Smartphone anzeigt.

Hat das Wallet die Coins vom gewählten Exchange abgehoben, steht dem Einkaufen und Bezahlen nichts mehr im Weg. Bezahlungen auf Webseiten gehen mit einem Klick! Identitätsdiebstahl oder Phishing sind systematisch ausgeschlossen, wenn Kunden, die Taler als Bezahlsystem verwenden, kein Kundenkonto erstellen müssen und ihre Waren ohne Preisgabe ihrer Identität bezahlen. Die Verkäufer können dabei stets sicher sein, ihre Umsätze auch wirklich final zu erhalten.

Hier kann man Taler in der Demoversion ausprobieren!

Mit Taler bezahlt werden

Um als Verkäufer nach einem Kaufvertragsabschluss Zahlungen zu empfangen, benötigt man ein Bankkonto bei einer Geschäftsbank in der Währung, in welcher die Kunden mit ihren Coins zahlen möchten. Das Bezahlen mit Coins aus dem Taler-Wallet bedeutet: Der Exchange, von dem das Wallet des Zahlenden ursprünglich die Coins abhob, bucht die diesen Coins entsprechenden Geldwerte vom Verrechnungskonto an das Girokonto des Verkäufers weiter. Der Exchange sammelt Zahlungen von verschiedenen Kunden, bündelt diese nach Verkäufern sortiert zu Sammelbuchungen und überweist diese aggregierten Buchungen schließlich als normale Banküberweisung auf KYC-geprüfte Girokonten. Die Verkäufer können die Frequenz der Sammelbuchungen bestimmen. Sammelbuchungen minimieren Transaktionskosten und erhöhen die Effizienz der Buchungsverarbeitung zwischen den Banken.

Die Integration der Software auf der Verkäuferseite gelingt einfach und unkompliziert. Wir stellen dazu hilfreiche Software in verschiedenen Programmiersprachen für Shops bereit, um die Integration in deren Schnittstellen möglichst glatt laufen zu lassen. Das Verkäufer-Backend zum Verwalten der Zahlungen, die Kunden mit Coins aus ihren Taler-Wallets tätigen, kann entweder beim Shopbetreiber selbst oder bei Dienstleistern gehostet werden.

Hier geht es zur Dokumentation für Händler und Verkäufer!

Einfachheit

Taler integriert sich einfach und leicht in bestehende Webanwendungen. Die Zahlungen sind mit kryptografischen Verfahren gesichert, werden innerhalb von Millisekunden bestätigt und sind zudem sehr günstig hinsichtlich der Kosten der Transaktionen.

Stabilität

Taler ist keine neue Währung. Taler verwendet eine elektronische Geldbörse, die digitale Münzen (Coins) speichert, und Zahlungsdienstleister mit Verrechnungskonten für schon bestehende Währungen (z.B. Euro, Dollar oder auch Bitcoin).

Sicherheit

Taler muss viele Betrugsrisiken wie z.B. das Phishing von Kunden- oder Kartendaten nicht fürchten. Dies ist schon vom Konzept her ausgeschlossen. Doch auch aufgrund seines Sicherheitsansatzes wird es mit Taler nie passieren, dass ein rechtmäßig auftretender Kunde infolge von übervorsichtigen Maßnahmen zur Betrugsvermeidung seine Käufe nicht durchführen könnte.

Besteuerbarkeit

Taler macht das Einkommen von Verkäufern für die Steuerbehörden transparent. Im Gegensatz zu Bargeld und den meisten virtuellen Währungen verhindert Taler somit Schwarzmarkt und illegale Geschäfte. Dieses Bezahlsystem eignet sich aus Prinzip nicht für illegale Aktivitäten.

Datenschutz

Beim Zahlen mit Taler muss die Identität der Zahlenden nicht offengelegt werden. Wie beim Bezahlen mit Bargeld erfährt niemand, wie man das elektronische Bargeld ausgibt. Die Zahlenden erhalten jedoch einen rechtsgültigen Nachweis, dass sie bezahlt haben.

Freie Software

Taler stellt offene Protokolle und Referenzanwendungen bereit, die es prinzipiell jedem Interessierten erlauben, ein eigenes Bezahlsystem zu betreiben - seien dies Einzelne, Organisationen, Zentralbanken oder ganze Staaten. Weil die Referenzimplementierung von Taler als GNU-Package der Philosophie von GNU verpflichtet ist, wird die Codebasis stets freie Software bleiben.